Sie wünschen mehr Informationen oder haben eine Frage? Schreiben Sie uns:
"Danke für Deinen Input und Deine Hilfe!"
Diesen Satz hat wohl jeder schon einmal in einer Mail formuliert oder sie von einem Kollegen/einer Kollegin gelesen. Vermutlich regelmäßig. Dass man sich für Hilfe bedankt, ist nicht außergewöhnlich, sollte es zumindest nicht sein.
Aber wie verhält es sich mit den "technischen" Kollegen, den Sprachmodellen, die fleißig Assistenzaufgaben an unserer Seite übernehmen? Spielt es hier eine Rolle, ob man seinen Dank ausspricht, ein wenig „menschlicher“ in seiner Kommunikation wird oder viel mehr noch, emotionale Prompts verfasst?
Fragt man beispielsweise ChatGPT, ob man sich nach getaner Arbeit des Sprachmodells bedanken solle, kommt folgende Antwort:
"Sie müssen sich nicht immer bei mir bedanken. Es ist Ihre Entscheidung, ob Sie Dank aussprechen oder nicht. Ich stehe Ihnen zur Verfügung, um Ihre Fragen zu beantworten und Informationen bereitzustellen, und ein Dankeschön ist immer willkommen, aber es ist nicht zwingend erforderlich."
Eine aktuelle Studie der Universität Beijing (https://arxiv.org/pdf/2307.11760.pdf) zeigt nun, dass emotionale Prompts durchaus eine Wirkung bei LLMs haben können. Dabei geht man hier aber noch einen Schritt weiter und über das bloße „Danke“ hinaus.
LLMs wie GPT-4 funktionieren besser, wenn ihre Nutzer emotionale Prompts absetzen und Emotionen wie Angst, Dringlichkeit und Stress mit vermitteln. Die Genauigkeit und Reaktionsfähigkeit der KI würde dadurch verbessert werden und zeigt beeindruckende Abweichungen zu Prompts, die sehr nüchtern daherkommen.
Im Rahmen der Studie wurden Emotion Prompts bei 45 verschiedenen Aufgaben getestet, die ein breites Spektrum von Anwendungen abdecken. Das Ergebnis: beeindruckende Verbesserungen gegenüber „entemotionalisierten“ Standard-Prompts.
Auch wurden kreatives Schreiben und das Verfassen von Ratschlägen bewertet, dafür testeten Menschen mit emotionalen Prompts. Sie konnte die vorherigen Testergebnisse bestätigen und sahen tatsächlich eine 10,9 prozentige Verbesserung bei der Qualität der Antworten.
Schwingen in unseren Prompts also Emotionen mit und vermitteln wir beispielsweise Dringlichkeit oder Wichtigkeit, kann die KI nicht nur bessere technische, sondern auch mitfühlendere und menschenorientierte Ergebnisse liefern.
Aber Vorsicht! Ein wenig Zurückhaltung bei unseren Emotionen ist auch nicht verkehrt. Die Erwartung an die KI bei emotional aufgeladenen Aufforderungen sollte nicht zu groß werden und unrealistisch in Bezug auf emotionale Fähigkeiten, die die KI gar nicht haben kann.
Wir sprechen immer noch mit einem technischen Sprachmodell und keinem echten Menschen, auch wenn wir oftmals schon über ein eigenes Bewusstsein der KI sprechen, was sich vielleicht irgendwann entwickeln wird.
Ich habe mir jetzt jedenfalls vorgenommen, ab heute noch ein wenig höflicher zu werden und vor allem emotionaler in meinen Prompts. Ein Danke sollte ja ohnehin Standard sein, wenn man Hilfe in Anspruch nimmt. Zukünftig schwingen bei meinen Prompts aber nun auch andere Emotionen mit, die die KI in ihrer Leistung pushen. Ein wenig Stress, Wichtigkeit und Dringlichkeit sie offensichtlich zu Höchstleistungen an!